Großenhainer Sommerfest erinnert an 20 Jahre Landesgartenschau

Am 20. April vor 20 Jahren, es war ein Samstag, wurde die 3. Sächsische Landesgartenschau in Großenhain durch den damals neu gewählten sächsischen Ministerpräsidenten Professor Georg Milbradt und den damaligen Oberbürgermeister Burkhard Müller feierlich eröffnet. An der Hauptbühne, sie stand auf dem jetzigen Parkplatz Gerberdamm, fanden sich zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft, Vertreter der grünen Berufsstände und viele Großenhainer ein. Im Morgennebel landeten Gleitschirmflieger mit den Fahnen des Freistaates, der Stadt Großenhain und der Großenhainer Landesgartenschau an der Seeanlage. Spektakuläre Stelzenläufer des Helmnottheaters aus Lichtenstein verzauberten die Seeanlage und den neuen Gartenschaupark und Tom Pauls, alias Ilse Bähnert, machte Scherze über Kleingärtner. Mit der Eröffnung der LGS endete eine für Großenhain außerordentliche Bauphase und begann ein phantastischer Blumensommer, ein Erlebnis für alle Sinne. Mit 569.000 Besuchern, trotz Jahrhunderthochwasser im August 2002 und damit in der Hauptsaison der Gartenschau, ist Großenhain nach wie vor die besucherreichste Sächsische Landesgartenschau.

Nach zwei Jahrzehnten sind sowohl die Emotionen, die dieses Großereignis hervorgerufen hat, etwas verblasst, als auch der Gartenschaupark in die Jahre gekommen. Das Großenhainer Sommerfest (24. bis 26. Juni 2022) soll an dieses für die Stadt prägende Ereignis erinnern. In Vorbereitung auf dieses Fest wurden bereits verschiedene Sanierungsarbeiten im Gartenschaupark durchgeführt. Dazu zählen der Neubau des Spielplatzes an der Faunhöhe, neue Pflanzungen im Tal der Gräser, der Abbruch unpflegbarer Mauerreste, Neupflanzungen des Staudenbeetes im Senkgarten Textima, die Neugestaltung des ehemaligen Grillplatzes und vieles mehr. „Natürlich wird auch der gesamte Gartenschaupark vor dem Sommerfest nochmal gründlich geputzt und gesäubert. Leider musste und muss unser Bauhof immer wieder zerstörte Parkbänke, Papierkörbe und Schilder austauschen oder reinigen“, umreißt Matthias Schmieder, Geschäftsbereichsleiter Stadtkultur und Ordnung, die zum Teil einer Sisyphusarbeit gleichenden Einsätze des Bauhofes.

Buntes Programm am letzten Juniwochenende
Zum Sommerfest planen die Organisatoren eine ganze Reihe von Veranstaltungen, die auch an die Gartenschau erinnern sollen. Die Veranstaltungen werden sich im Bereich des ehemaligen Festplatzes am Gerberdamm, entlang der gesamten Seeanlage und am NaturErlebnisBad, an der Festwiese und am Kulturschloss konzentrieren. Auch wird die Innenstadt ­– wie schon bei der Gartenschau 2002 – mit dem Projekt „Grünes Sommerflair für Großenhain“ in die Planungen einbezogen.

Los geht es am Freitagabend im Kulturschloss. Dort gibt es einen kleinen Bilderrückblick auf die Landesgartenschau 2002 und die bisherigen Landesgartenschauen im Freistaat. Im NaturErlebnisBad kann man baden, schwimmen und in den frühen Morgenstunden auch mal die Bewegungen der fernöstlichen Bewegungs- und Meditationskunst Tai-Chi ausprobieren. An der Seeanlage wird eine Ditschmeisterschaft durchgeführt. Drei Bühnen warten auf der Festwiese Großenhain, im NaturErlebnisBad und am Festplatz Gerberdamm auf ihr Publikum. Die Macher vom Stroga-Festival e. V. und die Schützenhaus Eventgroup stehen dem Fest zur Seite und gestalten auf ihren Bühnen eigene Programme. Kinofreunden sei der Schlossgraben des Kulturschlosses empfohlen. Beim Sommerkino wird dort der Film „Der Rosengarten von Madame Vernet“ gezeigt. Am Samstag- und Sonntagvormittag kann, wer will, an einer Führung durch den Gartenschaupark unter dem Motto „Was war - was ist geblieben“ teilnehmen. Treffpunkt ist jeweils der Fußgängertunnel Meißner Straße an der Kleingartensparte „Freundschaft“. Die Abschlussveranstaltung des Festwochenendes findet in Zusammenarbeit mit der Kulturzentrum Großenhain GmbH und dem Stroga-Festival e. V. am Festplatz Gerberdamm statt. Die Elbland Philharmonie Sachsen und das Zwingertrio geben sich beim Programm „Jawoll meine Herrn“ die Ehre. „Das ganze Programm zum Sommerfest, einschließlich der genauen Veranstaltungszeiten, wird bis Mitte Mai feststehen. Natürlich können wir nicht die Blumenpracht und Ausstellungsfülle der Gartenschau wiederbeleben, aber ein Großteil des Geländes wird erneut mit Leben erfüllt und an zwei lauen Sommerabenden vielleicht ein wenig Gartenschauflair nach Großenhain zurückbringen“, hofft Matthias Schmieder.